Der Schulraum im 1. Obergeschoss:
In Zeiten ohne Tiefkühlmöglichkeit war die Vorratshaltung ungleich schwieriger. An vielen Beispielen wird dokumentiert, welche Möglichkeiten zur Verfügung standen: Sauerkraut gehobelt, aufbewahrt im „Stücht“. Schlachtfleisch wurde geräuchert, eingesalzen oder eingemacht; Brot wurde 1 oder 2 Mal im Monat selbst gebacken im eigenen oder im gemeinschaftlichen Backhaus.
Die Arbeitskleidung war vielfach geflickt und ausgebessert. Arbeitsschuhe – teilweise aus Holz – Kopftücher und Hüte gegen den allgegenwärtigen Staub zeigen deutlich den Verschleiß an Material durch die harten Arbeitsbedingungen.
Die Industrialisierung fand auch in Partenstein ihren Niederschlag. So wurde der Schwerspatabbau zu einem einträglichen Geschäft. Die Eisenbahn brachte viele Erleichterungen für die Bewohner, sei es als Arbeitskraft im Schienenbau oder durch andere Arbeitsplätze bei der Bahn oder ganz einfach durch die Mobilität, die den „Ernährer“ und die älteren Söhne in Lohn und Brot brachten.
Für die Holzverwertung bot sich auch die Pappeherstellung als interessanter Erwerbszweig an, zumal die von Gottfried Edler von Kiesling auf Kieslingstein hier angesiedelte Herstellung von Holzschliff die Grundlage dazu schuf.
Ferner war eine Spezialisierung auf industriell verarbeitete Waren festzustellen. Aus einer Schwerspatmühle wurde eine Fabrik zur Herstellung von chemischem Ruß.
Aus Holz wurden zahlreiche Produkte wie Bretter, Kisten, Stühle und Kleiderbügel hergestellt.
Von 1939 bis 1988 wurden Schuhe gefertigt. Hier sehen wir einen Teil der für die Schuhproduktion benötigten Leder, Leisten und Stanzwerkzeuge. Außerdem sind einige alte Schuhe aus der damaligen Zeit ausgestellt. Das Museum verfügt außerdem über eine voll eingerichtete – leider nicht zugängliche – Schusterwerkstatt.
Der große Raum im Dachgeschoß über den Schulräumen
Vielfältige Schaustücke zeigen, wie mühsam die Arbeit früher war: Als gebräuchlichste Beförderungsart für Erzeugnisse und Waren können die Kiepen gelten. Sie dienten dem Verkauf von Hausiererwaren, dem Transport von Heu, Stroh, Gras und Ähnlichem.
Wichtig für die Arbeit in Wald und Feld war ohne Zweifel das Pferde- oder Kuhgespann mit dem Leiterwagen. Für die Feldarbeit spannte man die Tiere mit Kummet oder Joch an.
Es gab auch das Joch mit Wassereimern für den täglichen Wasserbedarf, befördert mit menschlicher Muskelkraft.
Die alten Eggen und Pflüge vermitteln nur unzureichend den Bedarf an Arbeitskraft. Jede neu erfundene Maschine half, den Arbeitsaufwand zu reduzieren. Familien ohne Zugtiere spannten sich selbst vor die kleineren Fahrzeuge.
Das Leinen, die Wäsche und der Webstuhl
Die „große Wäsche“ war für die Hausfrauen eine anstrengende Tätigkeit. Sie fand meist nur einmal im Monat statt, da sie sehr viel Kraft erforderte. Manuell betriebene Waschmaschinen ersetzten Klopfbretter, Wäschestampfer und Waschbretter.
Auch die Bügelarbeit war außerordentlich Kräfte raubend. Schwere Geräte – wie die alten Bügeleisen – brachten die Glätte in die Wäsche, ebenso wie die sog. Rollen.
Die Herstellung von Leinen erforderte einen großen Aufwand – vom Anbau von Flachs bis über die Veredlung zu Leinen und zum fertigen Wäschestück.
Die Weberei mit der Verarbeitung von Nessel (Brennnessel), Wolle und Leinen schuf eine Einnahmequelle innerhalb des Ortes, allerdings nur bis ca. 1890, als durch die Mechanisierung des Webvorganges die Handarbeit nicht mehr rentabel war.