Ein Ausflug in die vergangenen Welten unserer Groß- und Urgroßeltern, im ehemaligen evangelischen Schulhaus (erbaut 1894) – Ortsmitte, neben der evangelischen Kirche

Erdgeschoss:

Unser Rundgang beginnt mit der Sammlung von Kinder- und Puppenwagen, von Puppen und Puppenhäusern, auch nützlich als beliebter Versammlungsort.

Räume im 1. Obergeschoss:

Die Küche

Der eigentliche Hauptraum der Wohnung zumindest bei den bäuerlichen Familien war die Küche. Hier wurde nicht nur gegessen und gekocht, sondern auch gesungen, „geratscht“ und gespielt. Die Kinder, sofern sie noch nicht im Bett lagen, machten ihre Hausaufgaben. Meist war die Küche auch der einzige Raum, der beheizt war. Man sieht einen gut belüfteten Vorratsschrank, Geschirr für den täglichen Gebrauch, den „Spülguss“ mit fließendem Wasser und zum Ausschütten von Abwasser.

Der Herd war daher auch der wichtigste Einrichtungsgegenstand. Mit ihm konnte man nicht nur Essen zubereiten, sondern auch Wäsche kochen, Waffeln, Kuchen und Brot backen, ständig heißes Wasser vorrätig haben (Schiffchen) und nasse Wäsche trocknen.

Das Wohnzimmer

Hier ist die „gute Stube“ eines großbürgerlichen Hauses um etwa 1920 zu sehen. Der Kachelofen diente zum einzelnen Heizen, eine Zentralheizung gab es noch nicht. Auch wurde dieser Ofen nicht täglich geheizt. Nur wenn Besucher kamen, holte man die weiße, gestärkte Tischdecke aus der Wäschekommode und das gute Geschirr aus der Vitrine.

Der Kleinkinderstehstuhl (Stehstuil), dem heutigen Laufstall ähnlich, befand sich in der Nähe der Mutter, die so das darin „aufbewahrte“ Kind immer sehen konnte. Eine Partensteiner Eigenheit, die sonst nicht weiter bekannt ist.

Das Schlafzimmer

Das Bett hatte eine Strohmatratze und die Bettdecke war mit Gänsefedern gefüllt. Nach der nächsten Getreideernte wurde das Stroh dann ausgetauscht.

Je nach den finanziellen Möglichkeiten hatte man Wärmflaschen aus den unterschiedlichsten Materialien: Kupfer, Zinkblech oder auch nur einen einfachen Ziegestein, den man im Backofen erwärmte.

Der Stiefelknecht war ein sehr nützliches Gerät, denn wer nicht barfuss gehen wollte, zog Stiefel an. So bei der Stall- und Gartenarbeit, im Wald und auf dem Feld.

Vom Schlafzimmer aus betreten wir den Ausstellungsraum mit den Dingen der Fest- und Freizeitkultur:

In diesem Raum fällt sofort die Sonntagsbekleidung ins Auge. In Schwarz ging man nicht nur in die Kirche, sondern auch zu Festen wie Hochzeiten, Taufen, Jubiläen und Geburtstagen, vorausgesetzt es wurde überhaupt gefeiert.

Musikinstrumente waren vielfach in Gebrauch. Vor allem in der Freizeit und auf Festen wurde gespielt.
Die Gläser zeugen von einem Erwerbszweig, der nicht nur im „tiefen“ Spessart, sondern auch in Partenstein vor der Industrialisierung zum Einkommen beitrug.

Spielzeug für die Kinder schuf man selbst, wie die Puppenmöbel, die um 1910 aus Zigarrenkistenholz gefertigt wurden.
So auch das Kippel-Kappel-Spiel hergestellt aus Holzstöcken, das die Kinder überall bis in die 50er Jahre des 20. Jh. auf Plätzen und in den Gassen spielten.

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