Ein neuer Zugang zur Heimatgeschichte – Sinn und Zweck

Neustart Kultur ist ein von der Bundesregierung ins Leben gerufenes Programm, welches Kultureinrichtungen Fördermaßnahmen zum Erhalt ihrer Tätigkeiten zur Verfügung stellt.

Im Jahr 2021 hat sich der Geschichts- und Burgverein Partenstein als betreuende Institution des Museums „Ahler Kram“ dazu entschlossen, einen Antrag für das Förderprogramm von Neustart Kultur einzureichen. Ziel des Förderprojekts ist die digitale Aufbereitung der Ausstellung und die dauerhafte digitale Zugänglichkeit zu den Exponaten.

Die dreidimensionalen Visualisierung von Objekten aus dem Museum „Ahler Kram“ ist im Main-Spessart-Kreis ein Pilotprojekt für die regionale Kulturlandschaft. Durch die Schaffung von digitalem Zugang zum Kulturgut greift das Museum künftig im Internet Raum. Mit der Präsentation von Fundstücken und Objekten des Alltäglichen entsteht ein neuer Ort des Austauschs von Vergangenheit und Gegenwart. Wir sehen dies als entscheidenden Schritt für das Regionalmuseum des 21. Jahrhunderts.

Wegen der Pandemie musste das Museum „Ahler Kram“ längerfristig geschlossen bleiben. Dies hat sich negativ auf unseren Verein, der im Auftrag der Gemeinde ein Heimatmuseum betreibt, erwiesen. Mit dem Aufbau einer neuen, virtuellen Säule, in der neben den Museumsobjekten auch weitere Zeugnisse der Heimat eingebunden werden können, wird unser Blick für das Thema geweitet. Unabhängig von den Museumsöffnungszeiten kann so für eine Kontinuität bei der Beschäftigung mit der Heimatgeschichte gesorgt werden.

Wir leben in Zeiten des Wandels. Auf Grundlage einer verstärkten Digitalisierung der Museumsarbeit kann der sozialen und kulturellen Neuausrichtung der ortsansässigen Bevölkerung in einem ländlichen Raum Rechnung getragen werden. Es geht uns darum, mit Kurzbeiträgen und Bildern Aufmerksamkeit für ein Thema zu schaffen und dieses auf der Website des Vereins zu vertiefen. Wesentlicher Bestandteil eines solchen Zugangs ist dessen virtuelle Allansichtigkeit. Der Betrachter wählt seinen Blickwinkel auf das Stück individuell. Mit einer Idealrekonstruktion ist es möglich, auf größere Zusammenhänge zu verweisen. Wie hat das Objekt funktioniert? Welche Bedeutung hatte es für den Alltag?… Baustein für Baustein soll die Ausstellung des Heimatmuseums mit ihren realen Stücken um Digitalisate im Virtuellen ergänzt werden. Der permanente und zeitgemäße Zugang zu den Stücken soll dazu anregen, sich mit den Originalen intensiver zu beschäftigen. Darüber hinaus erlaubt die Visualisierung Menschen mit körperlichen Einschränkungen die gleichberechtigte Teilnahme an dieser Form des kulturellen Lebens.

Der Pandemie kommt in diesem Kontext die Rolle als Impulsgeber zu. Ohne die mehrjährige Schließung des Museums wäre der Bedarf für eine solche Innovation sicher länger im Verborgenen geblieben.

Gefördert von: