Die Spielsteine der Burg Bartenstein
Recycling ist keine Erfindung unseres Jahrhunderts. Schon bald nach Errichtung der Burg Bartenstein schliff man sich zerbrochene Dachziegel zu handlichen, oblatengroßen Stücken. Danach spielte man mit diesen auf einem grob in den Stein geritzten oder in Holz geschnittenen Mühlebrett. Neben Würfeln und Trick-Track war Mühle im 13. Jahrhundert das beliebteste Gesellschaftsspiel. Mitunter ging es nicht nur um das Vergnügen sondern auch um einen hohen Einsatz.
Eine Datierung der sechzehn bislang auf der Burg Bartenstein ergrabenen Spielsteine aus Ziegelton in das 14. Jahrhundert ergibt sich aus ihrer stratigraphischen Zuordenbarkeit. Darüber hinaus wurden sämtliche Stücke aus innen gesandeten Holziegeln gefertigt. Diese bildeten bis etwa 1400 die Dachlandschaft der Burg oberhalb von Partenstein.
Als Ersatz für Murmeln aus Keramik, Stein oder Steinzeug eigneten sich aus Ziegel geschliffene Murmeln hingegen kaum.