Spaten
Die auf der Burg Bartenstein gefundenen Spaten waren ursprünglich zum größten Teil aus Holz gefertigt. Lediglich das Spatenblatt, das sehr stark beansprucht wurde, ist mit einem u-förmigen Eisenblech, dem Spatenschuh, verstärkt. Es besteht aus zwei zusammengeschmiedeten Eisenblechen, die zur Unterkante des hölzernen Spatens hin offen sind. In der Verlängerung des Spatenblatts wurden aus dem Eisenblech zwei ösenartige Verlängerungen ausgeschmiedet. An diesen Stellen wurde das Eisenstück durch zwei kleine Nägel am hölzernen Spaten fixiert.
So gleichförmig die Spatenschuhe auch sind, die in Klöstern und Burgen im Spessart geborgen werden konnten, so unterschiedlich war ihr Einsatz. Er reicht vom Ausheben tiefer Gräben über die Nutzung in Gärten bis zum unentbehrlichen Helfer beim Säubern.
Spatenblätter fanden sich auf allen bislang vom Archäologischen Spessartprojekt – Fachbereich Archäologie ergrabenen Dörfern, Klöstern und Burgen (zum Beispiel auf der Burg Mole und der Burg Hauenstein). Auf dem Kloster Elisabethenzell lassen sich die Reste solcher Spaten dem Totengräber zuweisen, der damit auf dem nördlich der Kirche gelegenen Friedhof die Gräber aushob.
© Harald Rosmanitz, Partenstein 2022
Weiterführende Literatur:
Alan Gailey, Alexander Fenton, The spade in Northern and Atlantic Europe, Belfast 1990.
Doris Mührenberg, Der Spaten, in: Doris Mührenberg, Alfred Falk (Hg.), Mit Gugel, Pritschholz und Trippe. Alltag im mittelalterlichen Lübeck (Jahresschrift. Archäologische Gesellschaft der Hansestadt Lübeck 2/3), Lübeck 2001, S. 127.